Sanierung der Bahnstrecke

Hamburg - Berlin

 16.08. bis 14.12.2024

 


 

Aufgrund von Bauarbeiten kommt es vom 16. August bis zum 14. Dezember 2024 auf der Magistrale zwischen Hamburg und Berlin zu massiven Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn.

 

In dieser Zeit werden die Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin mit verlängerter Fahrzeit und einer reduzierten Anzahl an Zugpaaren über Stendal umgeleitet. Weiterhin betroffen ist in einem ersten Zeitabschnitt bis zum 29. September 2024 aber auch die Strecke zwischen Hamburg und Schwerin. Insbesondere die Auswirkungen auf dieser Strecke sollen hier genauer dokumentiert werden.

 

 

 

Im Nahverkehr verkehren die Züge der Linie RE 1 zwischen Hamburg Hbf und Rostock Hbf während der Bauarbeiten nur zwischen Rostock Hbf und Hagenow Land. Zwischen Hagenow Land und Hamburg-Bergedorf besteht SEV, ab bzw. bis dort muß die S-Bahn (Linie S2) nach bzw. von Hamburg Hbf benutzt werden.

 

 

 

 

Anders verhält sich die Situation im Fernverkehr auf der ICE-Linie von Hamburg über Schwerin, Rostock, Stralsund und dann teilweise weiter nach Rügen: Hier besteht zunächst eine Direktverbindung mit einem Express-Bus zwischen Hamburg Hbf (ZOB, oben) und Schwerin Hbf (unten). Dieser Bus kann nur mit einem Fernverkehrsticket der DB benutzt werden.   

 

 

 

Ab Schwerin geht es dann wieder auf der Schiene weiter:

 

 

IC 2266 mit 147 570-6 steht in Schwerin Hbf zur Weiterfahrt nach Stralsund bereit.

 

 

Allerdings ist auch während der Bauarbeiten zwischen Hamburg und Berlin eine Direktverbindung zwischen Hamburg und Rügen erhalten geblieben, und zwar über die eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke zwischen Bad Kleinen und Lübeck, auf der zuletzt vor 22 Jahren ein Fernverkehrszug unterwegs war. Aufgrund der auf diesem Abschnitt nicht vorhandenen Oberleitung muß dem mit BR 101 bespannten Intercity hier eine Diesellok der BR 218 vorgespannt werden. Somit avanciert das eingesetzte Zugpaar IC 2263 / 2268 bei Eisenbahn-Enthusiasten ohne Zweifel zum Star im Umleiterverkehr mit Kultstatus. Optisch besonders eindrucksvoll ist der IC 2263, bei der die 101 und die 218 im Doppelpack gemeinsam an der Zugspitze oder am Zugende laufen. Beim IC 2268 sind die Wagen dagegen aus betrieblichen Gründen im Sandwich zwischen den beiden Lokomotiven angeordnet.  

 

 

IC 2263 von Binz auf Rügen kommend mit 101 121-6 hier noch recht unspektakulär in Rostock Hbf. Der Zugzielanzeiger deutet aber schon auf die bemerkenswerte Strecke über Bad Kleinen und Lübeck hin.  

 

 

 

101 121-6 hat mit IC 2263 den Bahnhof Bad Kleinen erreicht. Vor dem Zug liegt nun die nicht elektrifizierte Strecke nach Lübeck. Der Stromabnehmer der Lok ist bereits eingefahren.

 

 

 

Jetzt kommt die BR 218 ins Spiel, in diesem Fall ausgerechnet auch noch die optisch attraktive 218 497-6 in der Piko-Märklin-Sonderlackierung.

 

 

 

High Noon in Bad Kleinen: Die 218 497-6 hat sich vor die 101 121-6 gesetzt und wird den IC 2263 in Kürze über Lübeck nach Hamburg bringen.

 

 

 

 

Der IC 2263 ist in Lübeck angekommen. Hier wird die Fahrtrichtung gewechselt. Obwohl die Strecke von Lübeck nach Hamburg nun wieder elektrifiziert ist, bleibt der Stromabnehmer der 101 eingefahren, und die 218 schiebt den Zug mit der kalten 101 und dem Steuerwagen an der Spitze bis nach Hamburg Hbf.

 

 

Vereinigung zweier ungleicher Lokomotiven.

 

 

 

Ende dieser außergewöhnlichen Fahrt in Hamburg Hbf, die einem in Zeiten, in denen die Fahrpläne bei der DB nur noch geschätzt und nicht mehr exakt berechnet werden, wie eine Zeitreise vorgekommen ist. Aufgrund der gegenwärtigen Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn konnte man Zweifel hegen, daß ausrechnet diese Fuhre Hamburg planmäßig erreicht. Aber trotz der gewagten Zugkomposition und des antiken rollenden Materials aus den 1970er Jahren (oder gerade deswegen ???) klappte alles wie am Schnürchen.

 

 

 

IC 2263 im Videoclip (22 MB / © Alexander David) in Hamburg Hbf.

 


© 2024   Alexander David

    Letzte Aktualisierung: 27.08.2024