Freundeskreis der Fahrplansammler

 

Tauschtreffen in Freilassing

 

4. Oktober 2014

 


 

Zum diesjährigen Jahrestreffen kam der Freundeskreis der Fahrplansammer erstmals im Berchtesgadener Land zusammen, genauer gesagt in Freilassing. Die Geschichte der Stadt ist traditionell untrennbar mit der Historie der Eisenbahn verbunden. Aufgrund des dort vorhandenen Eisenbahnmuseums und der Tatsache, auf den Bahnstrecken rund um Freilassung vielfältige Züge der DB, ÖBB und auch zahlreicher Privatbahnen anzutreffen,

sollte sich die Wahl des Tagungsortes als Glücksgriff herausstellen.

 

 

Zum Auftakt zog es die Fahrplansammler am Abend vor dem Tauschtreffen zunächst allerdings zu einem gemeinsamen Abendessen nach Salzburg. Da sich in diesem Jahr direkt vor dem Treffen der Tag der Deutschen Einheit befand, konnten an diesem Auftaktabend erfreulich viele Mitglieder teilnehmen.

 

 

Im Stieglbräu Salzburg.

 

 

 

 

 

 

Am Folgetag hatten sich gegen 10:00 Uhr alle Eisenbahnfreunde im Museum "Lokwelt" in Freilassing eingefunden.

 

 

Da sich das Museum etwas außerhalb des Personenbahnhofs Freilassing befindet, war ein etwa 20-minütiger Fußmarsch erforderlich.

 

Das Museum ist in einem Teil des ehemaligen Bahnbetriebswerks beheimatet, das in den 70er- und 80er-Jahren seine Blütezeit erlebte. Jedoch wurde, unter anderem durch die Privatisierung der Bahn in den 90er-Jahren, das Bahnbetriebswerk geschlossen. Die Stadt Freilassing entschied daraufhin, das Werk zu erwerben und als Museum einzurichten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für das Tauschtreffen wurde den Fahrplansammlern ein Seminarraum in der "Lokwelt" zur Verfügung gestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Fahrplanwechsel am 14.12.2014 wurden markante Zugläufe aus dem Programm genommen, die bis dato fester Bestandteil des Kursbuches waren und noch bis in die Zeit der D- und FD-Züge zurückreichten.

 

So fanden sich im Sommerfahrplan 2014 letztmalig die Faltblätter des IC "Rottaler Land" von Hamburg nach Passau und auch des IC "Schwarzwald" von Hamburg nach Konstanz sowie jeweils in Gegenrichtung

(Abbildungen oben).

 

Auch der EC "Wawel", der Hamburg seit 2001 direkt mit Polen verband (rechts), stand zum Fahrplanwechsel auf der Abschußliste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder vom Tauschtreffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neben den Faltblättern der Deutschen Bahn stehen natürlich auch noch Exemplare von anderen europäischen Bahnverwaltungen (links) und Ausfertigungen von Privatbahnen (rechts) im Fokus eines jeden Sammlers. Die ÖBB bleibt ihrer Linie treu, für ihr rollendes Material oftmals sehr skurrile, schwer artikulierbare und kaum endende Zugnamen zu vergeben. Im Gegensatz dazu läßt sich der Zugname für den ALEX zwischen München und Prag in Kooperation mit der tschechischen Eisenbahn (CD) spielend leicht aussprechen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Lokalpresse war vor Ort und interessierte sich für das ausgefallene Hobby der Fahrplansammer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Zentrum des Museums bildet der zwischen 1902 und 1905 entstandene Rundlokschuppen mit insgesamt 20 Gleisständen. Hinzu kommt noch die nicht minder beeindruckende elektrifizierte Drehscheibe (Foto rechts), die in den 20er-Jahren des vorherigen Jahrhunderts angelegt wurde.   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Museum wurde für die Fahrplansammler eine eigene Führung angeboten. In der im Jahr 2006 eröffneten "Lokwelt" Freilassing konnten dadurch hochwertige Lokomotiven aus dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums im Rundlokschuppen hautnah besichtigt werden, z.B. Exponate der Baureihen E 16, E 44 und E 03.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwei unterschiedliche Vertreter der Eisenbahngeschichte:

Bei der LAG1 (links) handelt es sich um eine von Siemens im Jahr 1905 gebaute Lokomotive. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 45 km/h galt diese Maschine seinerzeit als hochmodern. Eingesetzt wurde diese Lokomotive zwischen Murnau und Oberammergau. Die BR 103 (rechts) gilt als Zugpferd des InterCity-Systems. Mit den ab 1971 in 145 Exemplaren gebauten Kraftprotzen war es möglich, erstmals in Deutschland planmäßig maximale Geschwindigkeiten von 200 km/h zu erzielen und so völlig neue Maßstäbe im Reisezugverkehr zu setzen. Die Stromlinienform zusammen mit der Farbgebung in beige und bordeauxrot verleihen dieser Lok eine unverkennbare Eleganz, die bis heute von keinem Nachfolgemodell mehr erreicht wurde.

 

 

 

 

Im Rundlokschuppen des Museums entstand auch das obligatorische Gruppenfoto.

Nicht ohne Grund diente die 144 508-9 als Hintergrund, denn diese Lok kann in Freilassing als eine Art Lokalmatador angesehen werden. Die 144 508-9 (E 44.5) gehört zu einer Unterbaureihe von neun Lokomotiven, die extra für die steigungsreiche Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden konzipiert wurde. Das ausgestellte Exponat wurde 1934 gebaut und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Von den herkömmlichen Lokomotiven der Baureihe E 44 unterscheidet sich die Unterbaureihe neben der Eignung für Steilstrecken u.a. durch die fehlenden Vorbauten und abweichende Drehgestelle. 

 

 

 

 

Auch abseits des Museums gibt es in Freilassing entlang der Bahnstrecken einiges zu sehen. Der Fernverkehr wird von Fahrzeugen der DB und der ÖBB gleichermaßen dominiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier wartet die 101 017-2 mit IC 2082 "Königssee" in Freilassing auf die Abfahrt.

 

Rechts ist der Reiseplan des Gegenzuges IC 2083 abgebildet. Nördlich von Augsburg wird  eine Wagengruppe mitgeführt, die zwischen Augsburg und Oberstdorf als Flügelzug IC 2084 / 2085 mit Namen "Nebelhorn" verkehrt. Das BordBistro bleibt auf dem gesamten Laufweg im Stammzug. Der "Königssee" wird auch nach dem Fahrplanwechsel am 14.12.2014 weiterhin angeboten und ist damit einer der wenigen Züge, die es aus der FD-Ära einmal mehr in den neuen Fahrplan der DB geschafft haben.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Railjet ist das Premiumprodukt der ÖBB. Die Railjets halten zwar nicht in Freilassing, jedoch kommen sie aus Richtung Salzburg regelmäßig durch die Stadt im Berchtesgadener Land mit Zielen wie München, Frankfurt (M), Innsbruck, Bregenz oder Zürich, in der anderen
Richtung mit Ziel Wien oder Budapest.

 

Auch der RJ 168 mit 1116 202-3 (oben) wird von Wien kommend durch Freilassing brausen und die Fahrt nach Zürich fortsetzen. Links ist der Reisebegleiter für diesen Zug abgebildet.

 

 

 

 

 

 

Im Nahverkehr gehört die einstige Dominanz der Deutschen Bahn in Freilassing der Vergangenheit an. Stattdessen bestimmen moderne Triebwagen der ÖBB und Privatbahnen das Bild.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Foto oben links zeigt einen FLIRT der Berchtesgadener Land Bahn (BLB) zwischen Berchtesgaden und Freilassing, das Bild oben rechts einen FLIRT 3 als Meridian (M) zwischen Salzburg und München. Unten links ist ein TALENT der ÖBB-Baureihe 4024 zu erkennen. Dieser Typ wird auf der S3 zwischen Schwarzach - St. Veit und Bad Reichenhall im Salzburger S-Bahn-Verkehr eingesetzt. Nur zwischen Mühldorf und Freilassing ist die DB noch im Nahverkehr präsent (unten rechts). Die Züge verkehren unter der Bezeichnung Südostbayernbahn (SOB) mit Doppeltriebwagen der Baureihe 628.2.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der "Lokwelt" ging es direkt in den Oedhof Freilassing. Der Fahrplantauschtag 2014 endete hier mit einem gemeinsamen Abendessen.

 

 

 

 

 

Unser herzlicher Dank gebührt Wolfgang, der sich der Ausrichtung des diesjährigen Tauschtreffens gewidmet hat.

 

 

Weitere Informationen zur "Lokwelt" Freilassing finden sich auf folgender Homepage:

"Lokwelt" Freilassing

 

 

Text und Fotos: Alexander David

 

 


© 2014 / 2015   Alexander David

    Letzte Aktualisierung: 30.01.2015