Hamburg Cruise Center
in der Hafen-City eröffnet

Juwel der Meere gibt sich die Ehre

Nun hat also auch Hamburg seinen Cruise Center. Angesichts der steigenden Anzahl von Kreuzfahrern sicherlich eine notwendige Einrichtung für das Tor zur Welt. Wer ein repräsentatives Bauwerk erwartet hatte, wird allerdings enttäuscht. So überrascht es auch nicht, daß die Meinungen zu diesem Bauwerk weit auseinander gehen: Einige See(h)lustige fragen sich geschockt, welcher Umweltsünder so dreist war, einen Haufen verrotteter Schrottkisten mitten im Hafen abzuladen und können kaum glauben, daß es sich dabei um das Cruise Center handeln soll. Andere halten das Gebäude für einen Geniestreich der modernen Architektur. Wenn das Gebäude in der Tat sehr schlicht wirkt zu dem, was andere Städte an entsprechender Stelle zu bieten haben, ist nicht von der Hand zu weisen, daß das Bauwerk eine gewisse Innovation darstellt. Die Architektur soll auch die gewaltige Bedeutung des Containerverkehrs für den Hafen symbolisieren - immerhin ist Hamburg der größte Containerumschlagplatz Europas! Auf der anderen Seite dürften auch finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle gespielt haben. In Zeiten äußerst knapper Kassen verzichtet man gezwungenermaßen gerne auf kostspielige Bauten. Wenn man nur lange genug auf die äußergewöhnliche Architektur hinweist, wird auch bald der luxusverwöhnte Kreuzfahrtpassagier glauben, daß weniger manchmal mehr ist. Bleibt die Frage, warum der wesentlich repräsentativere ehemalige DFDS-England-Fähranleger in Neumühlen nicht intensiver als Kreuzfahrtterminal genutzt wird. Diese Einrichtung wurde schon vor Eröffnung des Cruise Centers wenig genutzt. Die neue Anlage auf dem Grasbrook dürfte noch mehr Verkehr aus Neumühlen abziehen.

Als erster planmäßiger Besucher am neuen Hamburger Kreuzfahrtterminal gab sich der brandneue Cruise-Liner "Jewel of the Seas" die Ehre, der erst Tage zuvor auf der Papenburger Meyer-Werft fertig gestellt worden war. Der Besucheransturm war beachtlich. Zur Klarstellung: Die Schaulustigen wollten das Schiff sehen und nicht das Cruise Center, das vor dem riesigen Schiff recht winzig wirkt (Foto oben). Leider hatten die verschärften Sicherheitsvorkehrungen in Folge der Terrorängste der jüngsten Zeit zur Konsequenz, daß das Schiff komplett abgeriegelt und so das Fotografieren stark erschwert wurde. Auch eine Besichtigung des Schiffes wurde nicht angeboten.   

Trotz der angeblich hermetischen Abriegelung des Schiffes gelangen diese Fotos der "Jewel of the Seas".

Das linke Foto zeigt M/S "Jewel of the Seas" vom anderen Elbufer aus gesehen. Das Foto entstand vom HADAG-Fähranleger Arningstraße. Links vom Schiff ist der neue Cruise Center zu erkennen. Im Vergleich dazu das Fährterminal in Neumühlen (ehemals DFDS-England-Fähranleger) auf dem rechten Foto. Das Bauwerk wirkt deutlich repräsentativer. Das Foto rechts entstand anläßlich der Hurtigruten-Taufe von M/S "Midnatsol" (im Hintergrund) am 22. März 2003.