Passagierschiffe im Helgolanddienst
Meldungen aus dem 2. Halbjahr 2024

(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)

 

Rückblick auf das Jahr 2024 mit Zahlen & Auswertungen

 

Erscheint im 1. Quartal 2025.

 

 

 

4. November 2024 - Winterfahrplan 2024 / 2025

 

 

Direkt nach Ende der Sommersaison, also dieses Mal vergleichsweise früh, ging die "Helgoland" in die BREDO Werft nach Bremerhaven zu ihrer jährlichen Inspektion, sodaß mit Beginn des Winterfahrplans am 4. November 2024 sofort die "Funny Girl" zum Einsatz kam. Am 2. Dezember 2024 übernahm dann wieder die "Helgoland" den Winter-Dienst.

 

Der Winterfahrplan 2024 / 2025 ist identisch zum Vorjahreszeitraum.

 

Die Fahrpreise für den Winterverkehr 2024 / 2025 werden mit 64,- EUR für die Tagesfahrt, 45,- EUR für die einfache Fahrt sowie 74,- EUR für die Saisonrückfahrt angegeben. Damit sind die Preise unverändert zur Sommersaison 2024.

 

 

Nachfolgend die Fahrplandaten für die kommende Wintersaison im Detail:

 

Cuxhaven - Helgoland (Seebäderschiff)

4. November bis 15. Dezember 2024

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag   08:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   13:00 Uhr

 

16. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025

Tag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag, 16.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag, 17.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch, 18.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Donnerstag, 19.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 20.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 21.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 22.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 23.12. 10:30 Uhr 14:00 Uhr
Dienstag, 24.12.    
Mittwoch, 25.12.    
Donnerstag, 26.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 27.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 28.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 29.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 30.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag, 31.12. 10:30 Uhr  
Mittwoch, 01.01.   14:00 Uhr
Donnerstag, 02.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 03.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 04.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 05.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

 

6. Januar bis 30. März 2025

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag   08:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   13:00 Uhr

 

31. März bis 30. April 2025

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag bis Sonntag 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

 

 

Fahrzeit pro Strecke: ca. 2 1/2 Stunden.

 

 

 

4. Oktober 2024 - Rückkehr zum Ort der Taufe

 

"HANSEATIC spirit" wieder zu Besuch auf Helgoland

 

Die Nordsee-Kreuzfahrten inklusive Helgoland-Anlauf von und nach Hamburg rund um den Tag der Deutschen Einheit mit den HANSEATIC-Expeditionsschiffen von Hapag-Lloyd haben bereits eine gewisse Tradition. Im Jahr 2020 war es zunächst die "HANSEATIC inspiration", im Herbst 2022 dann die "HANSEATIC nature" und jetzt das jüngste Schiff aus dem Trio der HL-Expeditionsschiffe, die "HANSEATIC spirit", mit der diese Reise durchgeführt wird. Die "Spirit" hat dabei eine ganz besondere Verbindung zu Helgoland, denn ihre Taufe erfolgte am 24. August 2021 vor dem Roten Felsen. Über die Taufe vor Helgoland und die vorangegangenen Herbst-Kreuzfahrten mit der "Inspiration" und "Nature" in den Jahren 2020 und 2022 wurde auf nordreport.de ausführlich informiert. Mit dem Bericht über die herbstliche Nordsee-Cruise samt Helgoland-Besuch der "Spirit" im Jahr 2024 folgt nun der finale Teil der HANSEATIC-Trilogie.     

 

 

Die "HANSEATIC spirit" liegt am 1. Oktober 2024 vor dem Cruise Terminal Altona in Hamburg bereit für ihre fünftägige Expeditionsreise in die Nordsee.

 

 

 

Die drei HANSEATIC-Schwestern gleichen sich (fast) wie ein Ei dem anderen.

 

 

Lediglich bei der Inneneinrichtung kann man farblich einige Unterschiede ausfindig machen, z.B. in der Kabine: Bei der "Spirit" dominiert die Farbe Blau (oben), bei der "Nature" ist es Grün und bei der "Inspiration" Grau.

 

In den öffentlichen Bereichen könnte man gar nicht sagen, auf welchen Schiff man sich befindet, würde man es nicht explizit wissen. Die folgenden Fotos stammen aber tatsächlich aktuell von der "Spirit" und nicht aus der Konserve von einer der früheren Kreuzfahrten:

 

 

HanseAtrium

 

 

 

Observation Lounge

 

 

 

Hauptrestaurant

 

 

 

Ocean Academy

 

 

 

In einem eigentlich für Passagiere nicht begehbaren Bereich im Zugang zur Brücke kann man die zahlreichen Plaketten entdecken, die jedes Kreuzfahrtschiff für seinen Erstanlauf aus dem jeweiligen Hafen erhält. Oben in der Mitte ist die Trophäe aus Helgoland zu sehen. 

 

 

 

Wie ihre Schwesterschiffe besitzt auch die "Spirit" ein Zeltdach über dem Poolbereich (oben), das gegebenenfalls geschlossen werden kann. Von dort aus kann man beiderseits über Treppen das oberste Freideck (Deck 9, unten) mit Ausblick in Fahrtrichtung und über das Vorschiff erreichen.  

 

 

 

Um 18:00 Uhr erfolgt dann planmäßig die

 

Abfahrt in Hamburg (0:39 Minuten / 30 MB / © Alexander David) .

 

 

Anders als bei den vorangegangenen HANSEATIC-Cruises 2020 und 2022, bei denen Borkum bzw. Sylt angelaufen wurden, geht es jetzt erstmals in die Niederlande. Am folgenden Seetag mit Kurs Westfriesische Inseln zeigt sich das Wetter leider noch sehr bescheiden und windig, die See ruppig.

 

 

Auf der Nordsee (0:33 Minuten / 25 MB / © Alexander David) .

 

 

Eigentlich sollte die "HANSEATIC spirit" bei langsamer Fahrt erst am Morgen des Folgetages vor Texel eintreffen. Aufgrund der spürbaren achterlichen See entscheidet sich der Kapitän aber dafür, die Geschwindigkeit deutlich zu erhöhen. Dadurch erreicht die "HANSEATIC spirit" die Insel Texel noch am selben Abend. Nach Einbruch der Dunkelheit fällt vor Oudeschild auf der Ostseite der Insel der Anker. 

 

 

Am folgenden Morgen hat sich das Wetter nicht nur sichtbar verbessert, es sollte bis zum Ende der Reise makellos und geradezu ideal für eine maritime Exkursion werden.

 

Bereits am Morgen wird mit dem Tender-Service nach Oudeschild begonnen.

 

 

Oben Tender Nr. 2 in der Hafeneinfahrt von Oudeschild, unten die "HANSEATIC spirit" auf der Reede vor Texel.

 

 

 

Gegen 17:00 Uhr wird der Backbord-Anker eingeholt (0:53 Minuten / 41 MB / © Alexander David) .

 

Die "HANSEATIC spirit" verläßt in Begleitung eines Lotsenbootes die Reede vor Oudeschild Richtung Südwesten über das Marsdiep, einer vier Kilometer breiten Meerenge zwischen 't Horntje auf Texel und Den Helder auf dem niederländischen Festland.

 

 

Über das Marsdiep wird die Insel Texel mittels einer von der Reederei TESO betriebenen Fährlinie angebunden. Oben im Hintergrund ist die TESO-Fähre "Doktor Wagemaker" im Hafen von 't Horntje zu sehen, während unten die "Texelstroom", das zweite Fährschiff von TESO, den Kurs der "HANSEATIC spirit" in geringer Entfernung kreuzt.

 

 

 

Über Nacht geht es zurück in die Deutsche Bucht.

 

Bei Tagesanbruch ist Helgoland bereits deutlich in Sicht:

 

 

Bei dieser nahezu magischen Atmosphäre ist die Anfahrt auf den Roten Felsen sicherlich einer der Höhepunkte der Reise.

 

 

 

 

Wie immer vor Helgoland kommt der Lotse mit dem Börteboot, in diesem Fall mit dem Boot "Atlantis".

 

 

 

Meistens gehen die HANSEATIC-Expeditionsschiffe vor Helgoland auf der Nordreede beim Nord-Ost-Hafen zwischen Insel und Düne zu Anker. In diesem Fall steuert die "Spirit" aber die Südreede an.

 

 

 

Kurz darauf fällt der Anker an Steuerbord (0:24 Minuten / 19 MB / © Alexander David)

 

und etwa 300 Meter Kette rasseln lautstark durch die Ankerklüse.

 

 

Anschließend beginnt das Austendern zur Insel.

 

 

Weckt Erinnerungen an die großen Seebäderschiffe, an die goldene Zeit der Weißen Schwäne im Helgoland-Verkehr.

 

 

 

Die Landstation befindet sich auf der Landungsbrücke an Treppe 7. Sowohl die Tender als auch die Zodiacs machen hier fest. Aktuell nicht im Einsatz befindliche Zodiacs werden an Treppe 5 geparkt.

 

 

Neben dem Bereich zwischen Felsen und Düne geht es mit den Zodiacs, anders als bei den Reisen zuvor, nicht zusätzlich in den Binnen- oder Nord-Ost-Hafen, sondern in Richtung Südhafen.

 

Eindrücke von einer Zodiac-Fahrt (5:37 Minuten / 249 MB / © Alexander David) .

 

 

 

Völlig überraschend taucht die "Fair Lady" vor der Insel auf und passiert die "HANSEATIC spirit" kurz vor ihrer Einfahrt in den Südhafen. Die "Fair Lady" hatte im Herbst zwar an einigen Tagen die Verbindung von Wilhelmshaven, Hooksiel und Langeoog vom nach Kroatien verkauften "Adler Jet" übernommen, für den 4. Oktober 2024 war aber keine Fahrt von diesen drei Orten vorgesehen. Allerdings hatte man urplötzlich am 4., 5. und 6. Oktober Touren von Bremerhaven ins Programm genommen, von der die Fahrt am 6. Oktober dann aber doch nicht mehr stattfinden sollte.

 

 

 

Die "HANSEATIC spirit" auf der Helgoländer Südreede mit den Schiffen der Helgoland-Flotte im Vordergrund.

 

Im Gegensatz zum Ankerplatz vor dem Nord-Ost-Hafen, auf dem man die Kreuzfahrtschiffe aus kurzer Entfernung ablichten kann, sind die Schiffe auf der Südreede aus fotografischer Sicht doch ziemlich weit entfernt.

 

 

Man kann natürlich zum Teleobjektiv greifen oder aber sich der "HANSEATIC spirit" auf ureigene Helgoländer Art nähern.

 

 

 

Nun aber gilt es, zur Abfahrt der Helgoland-Flotte wieder an Bord der "HANSEATIC spirit" zu sein:

Wann hat man schon mal die Gelegenheit, quasi vom Präsentierteller die auslaufenden Schiffe mit Insel und Düne im Hintergrund sowie der Sonne im Rücken festhalten zu können.

 

 

Zuerst passiert die "Funny Girl" die "HANSEATIC spirit".

 

 

 

Es wurde bereits erwähnt, daß die "Fair Lady" sozusagen ohne Vorwarnung von Bremerhaven aus eingesetzt wurde. Die sparsam besetzten Freidecks deuten darauf hin, daß vermutlich auch für die potentiellen Fahrgäste die Ansetzung dieser Tour unverhofft erfolgte. Daß sich größere Menschenmengen bei diesem Traumwetter und der Vorbeifahrt an der "HANSEATIC spirit" nicht sichtbar unter Deck aufhalten, ist nicht wirklich anzunehmen.

 

 

 

Dann folgt der "Halunder Jet".

 

 

 

Und zum Finale präsentiert sich die "Helgoland" dann noch maximal dekorativ vor dem Roten Felsen.

 

 

Der Anker wird während des Abendessens gegen 22:00 Uhr eingehievt, und über Nacht kehrt die "HANSEATIC spirit" von Helgoland nach Hamburg zurück.

 

 

Ankunft in Hamburg im Morgenrot.

 

 

 

Und während sich die Helgoland-Cruise mit der "HANSEATIC spirit" am Cruise Terminal Altona dem Ende neigt, ist der "Halunder Jet" schon wieder auf dem Weg zum Roten Felsen.

 

 

 

Die Sommersaison 2024 in Wort und Bild

 

 

M/S Funny Girl auf Kurs Helgoland.

Insbesondere das bei gutem Wetter geöffnete Vordeck dieses Schiffes offenbart einen eindrucksvollen Blick auf den herannahenden Roten Felsen.

 

 

 

Die Flotte im Überblick

 

Die aktuelle Saison entwickelte sich zunächst sehr ähnlich zum Vorjahr. Auch 2024 machten alle Passagierschiffe wieder am Anleger fest, die Seebäderschiffe in der Regel im Südhafen, die Katamarane überwiegend im Binnenhafen. In der Helgoland-Flotte gab es nur wenige Veränderungen: So kehrte die "Funny Girl" nach einer einjährigen Renovierungsphase auf ihre Stammstrecke von Büsum aus zurück. Die "Fair Lady" wurde dafür als Ersatzschiff in Cuxhaven vorgehalten, kam aber zunächst nicht zum Einsatz. Erst zum Ende der Sommersaison rückte das Schiff relativ plötzlich und unerwartet in den Fokus der kreativen Fahrplangestalter. Wie im letzten Jahr waren pro Tag bis zu sechs Schiffe im Helgoland-Einsatz. 

 

 

Die Helgoland-Flotte im Hochsommer 2024 zusammen auf einem Bild:

Vorne im Binnenhafen an der Zollmole der "Halunder Jet" (1), dahinter an der Straße "Am Binnenhafen" die Katamarane "Nordlicht" (2) und "Adler Jet" (3). An der Nordkaje ("Cassen-Eils-Wai") ist der "Adler Cat" (4) zu erkennen, am Westdamm die "Funny Girl" (5) und an der neuen Südkaje schließlich die "Helgoland" (6).

 

 

 

Die Flotte im Detail

 

 

Als Ganzjahresschiff von Cuxhaven obliegt der "Helgoland" auch die Postbeförderung. Obendrein kommt noch einiges an Ladung auf dem Vorschiff hinzu, in selteneren Fällen auch ganze Anhänger. 

 

 

 

 

 

Auf dem oberen Foto befindet sich der "Halunder Jet" in der Anfahrt auf den Binnenhafen, seit dem letzten Jahr der Hauptliegeplatz auf Helgoland. Der Anleger im Südhafen (unten) wird nur noch in Ausnahmefällen bedient. In diesem Jahr fährt der "Halunder Jet" die Insel neben Hamburg und Cuxhaven an drei Tagen pro Woche auch von Brunsbüttel aus an.

 

 

 

 

 

In dieser Saison ist die Büsum-Verbindung wieder auf die "Funny Girl" übergegangen.

Es fällt auf, daß das Schiff, das bisher auf Helgoland in der Regel mit der Steuerbordseite angelegt hatte, aktuell häufiger auch mal mit der Backbordseite am Anleger liegt.

 

 

 

 

 

Zusätzlich zur Basisverbindung von Cassen Eils und in Konkurrenz zu FRS Helgoline ist auch wieder der Katamaran "Nordlicht" zwischen Cuxhaven und Helgoland im Einsatz. Anders als die "Helgoland" und der "Halunder Jet" ist die "Nordlicht" häufig auch antizyklisch unterwegs, was für die Urlaubsplanung von Übernachtungsgästen von Vorteil sein kann. In der Hochsaison bedient die "Nordlicht" auch die Strecken von Bremerhaven und Büsum.    

 

 

 

 

 

 Unverändert zu den Vorjahren verkehrt der "Adler Cat" von Sylt und Amrum zum Roten Felsen, wobei Wittdün auf Amrum weiterhin als Umsteigepunkt für die Anschlußverbindungen zu und von weiteren Häfen in Nordfriesland dient.

 

 

 

 

 

Wie im Vorjahr ist der "Adler Jet" auf den Strecken von Wilhelmshaven, Hooksiel, Norddeich, Norderney und Langeoog im Einsatz. Mitte August wurde überraschend bekannt, daß der Katamaran Anfang September 2024 die Saison vorzeitig beenden wird. Und nicht nur das - da der "Adler Jet" nach Kroatien verkauft wurde, wird das Schiff künftig für den Helgoland-Verkehr nicht mehr zur Verfügung stehen. 

 

 

 

 

 

Nach dem Abzug des "Adler Jet" aus dem Helgoland-Dienst mußten die Strecken von Wilhelmshaven und Hooksiel, Norderney und Norddeich sowie Langeoog abrupt abgesagt werden. Auf der Suche nach einer Ersatzlösung hatte man offenbar zunächst den "Adler Cat" im Visier, dann aber doch die "Fair Lady" reaktiviert, die unbeschäftigt in Cuxhaven lag. 

 

 

 

 

Fahrplanwesen

 

 

Die Besucheranzahl pro Tag wird immer noch über die Informationstafel auf der Landungsbrücke bekanntgegeben, auf der man früher auch die Abfahrten der Schiffe entnehmen konnte. Am Dienstag, dem 6. August 2024 wurde auf der Informationstafel die Besucheranzahl mit 2.611 angegeben. Das war der zweithöchste Wert dieser Saison. Nur Dienstag, der 30. Juli 2024 lag mit 2.620 Besuchern noch geringfügig darüber. Eine kleine Unsicherheit besteht allerdings für das aktuelle Jahr, denn für vier Tage im Juli 2024 konnte leider kein Wert ermittelt werden. Zum Vergleich die Saisonhöchstwerte der Vorjahre: 2.800 am 10. August 2023 (Donnerstag), 3.123 am 23. Juli 2022 (Samstag), 3.360 am 12. August 2021 (Donnerstag) mit Corona-Beschränkung, 2.248 am 31. Juli 2020 (Freitag) mit Corona-Beschränkung, 3.837 am 6. August 2019 (Dienstag), 3.913 am 7. August 2018 (Dienstag), 3.503 am 14. August 2017 (Montag), 3.344 am 26. Juli 2016 (Dienstag), 3.462 am 13. August 2015 (Donnerstag) und 3.952 am 6. August 2014 (Mittwoch).

 

 

 

 Übernommen wurde die im Vorjahr erstmals täglich aktualisierte Auflistung der Anlegeplätze für die Helgoland-Schiffe, bei denen zwischen Helgolandkai / Südhafen und Binnenhafen unterschieden wird. Der Aushang erfolgt analog in der Dünenfährkasse und in der Tourist-Information im Atoll. In der Regel machen der "Halunder Jet", der "Adler Jet" und die "Nordlicht" im Binnenhafen fest, die "Helgoland", die "Funny Girl" und der "Adler Cat" im Südhafen.

 

 

 

Die digitalen Informationstafeln auf der Landungsbrücke (oben), aber auch an mehreren anderen Stellen auf der Insel, auf denen u.a. auch auf Fahrplanänderungen hingewiesen wurde, sind nicht mehr in Betrieb. Dafür gibt es jetzt ein neues digitales Informationssystem mit Touchscreens (unten), von denen ein Exemplar auch direkt neben der ehemaligen analogen Schiffs-Information mit den Besucherzahlen auf dem Nordende der Landungsbrücke zu finden ist:    

 

 

 Auch hier ist eine Auflistung der Anlegeplätze zu finden und zudem in mehreren Varianten (mal nach Reedereien (oben), mal nach Schiffsnamen (unten)) Angaben über Fahrplanänderungen, sofern sie denn bestehen. Eine tagesaktuelle Auflistung der Abfahrten mit Fahrtziel, Uhrzeit und Ort, wie sie über Jahrzehnte aussagekräftig und leicht verständlich auf der manuellen Informationstafel auf der Landungsbrücke zu finden war, wurde digital leider (noch?) nicht umgesetzt.   

 

 

Fahren die Schiffe fahrplanmäßig, wird dies durch die Farbe "Grün" signalisiert. "Rot" kennzeichnet Ausfälle. Fahrplanänderungen werden zudem noch in "Gelb" dargestellt.

 

Änderungen werden aber auch weiterhin noch analog, wie nachfolgend beispielhaft zu sehen, in den Fenstern der Tourist-Information im Atoll und der Dünenfährkasse bekanntgegeben.

 

Die Fahrpläne der Passagierschiffe in der Sommersaison 2024 sind hier auf nordreport.de zu finden. Änderungen und Ausfälle werden dort detailliert vermerkt einschließlich der Ursachen, sofern diese bekannt sind. Auf ein paar besondere Ereignisse soll an dieser Stelle mit Fotonachweis explizit eingegangen werden:  

 

 

Neben wetterbedingten Absagen kam es über die Saison verteilt bei allen Schiffen mit Ausnahme der "Fair Lady", die ja nur äußerst sporadisch eingesetzt wurde, auch immer mal wieder aus technischen Gründen zu Fahrplananpassungen. Bereits in den beiden letzten Jahren waren die Katamarane "Nordlicht" und "Nordlicht II" von technischen Ausfällen betroffen. Auch in dieser Saison nahm sich die "Nordlicht" wieder ihre technische Auszeit: Am 11. August 2024 wurden die Fahrten der "Nordlicht" aufgrund der aktuellen Wind- und Wettervorhersagen abgesagt (oben). Für Außenstehende war diese Ursache aufgrund des diesen Tag bestimmenden Traumwetters zumindest erstaunlich. Alle andere Schiffe der Helgoland-Flotte fuhren an diesem Tag planmäßig. Am 12. August 2024 ging dann die wetterbedingte Absage von Vortag quasi fließend in eine technische Störung über (unten). Da die "Nordlicht" montags in der Hauptsaison neben der Cuxhaven-Route auch von Bremerhaven verkehrt, war an diesem Tag zusätzlich die Verbindung von der Wesermündung betroffen.          

 

 

 

Erst am 17. August 2024 stieg der Katamaran nach erfolgter Reparatur wieder in den Fahrplan ein. Vorher fiel ersatzlos ein weiterer Umlauf aus Bremerhaven aus, zudem mehrere Fahrten aus Cuxhaven und auch aus Büsum.

 

 

Die "Nordlicht" beim ersten Helgoland-Anlauf nach der Instandsetzung am 17. August 2024.

 

Auch bei der zwischen Emden und Borkum, also in dieser Saison nicht im Helgoland-Verkehr eingesetzten, größeren und moderneren Schwester "Nordlicht II" konnten erneut technische Probleme beobachtet werden. Anders als im Vorjahr kam aber als Ersatz nicht die "Nordlicht" zum Einsatz, sondern vom 12. bis 14. August 2024 die "Fair Lady", die zu dieser Zeit ohnehin unbeschäftigt in Cuxhaven lag.

 

 

 

 

Die FRS steuert mit ihrem Tochterunternehmen "Helgoline" in dieser Saison seit 40 Jahren den Roten Felsen an. Im Jahr 1984 stieg die Reederei, damals noch "KG Seetouristik", mit der von der HADAG erworbenen "Wappen von Hamburg" in den Helgoland-Verkehr ein. In goldenen Lettern wird am "Halunder Jet" auf dieses Jubiläum hingewiesen (oben). Der Hinweis ist nur an der Steuerbordseite des Katamarans angebracht, mit der das Schiff in der Regel am Anleger festmacht.    

 

 

Im Jubiläumsjahr konnte FRS Helgoline mit einer Neuerung aufwarten, nämlich mit einem zusätzlichen Haltepunkt in Brunsbüttel. An drei Tagen pro Woche besteht mit dem aus Hamburg kommenden "Halunder Jet" somit eine Direktverbindung über Cuxhaven zum Roten Felsen. Der Anleger in Brunsbüttel liegt relativ offen in der Elbmündung. Bei stärkeren westlichen Winden hat dies den Nachteil, daß der Anleger höheren Wellen ausgesetzt ist. Es konnte mehrfach in der Saison beobachtet werden, daß bei entsprechender Wetterlage der "Halunder Jet" von Hamburg über Cuxhaven nach Helgoland zwar regulär war Einsatz ist, der Halt in Brunsbüttel aber entfallen mußte, da es nicht möglich war, das Schiff sicher am Anleger zu platzieren (oben). Nichtsdestotrotz wird die Frequenz der Anläufe in Brunsbüttel im nächsten Jahr auf bis zu vier Tage pro Woche erhöht.

 

Auch der 25. August 2024 war ein Tag, an dem der "Halunder Jet" witterungsbedingt den Zwischenstop in Brunsbüttel auslassen mußte, die Fahrt von Hamburg über Cuxhaven nach Helgoland aber planmäßig stattfinden sollte. 4,5 Meter hohe Wellen zwangen den Katamaran allerdings nordwestlich von Neuwerk zur Umkehr über Cuxhaven zurück nach Hamburg. Dieses Ereignis ist relativ selten, denn in der Regel kann durch Analyse des Seewetterberichts die Situation in der Deutschen Bucht bereits vor der Abfahrt in Hamburg zutreffend prognostiziert werden. An diesem Tag gingen die Vorhersage und die tatsächlichen Verhältnisse in der Nordsee aber deutlich auseinander. Trotz abflauender Wellen wurde auch am 26. August 2024 die Fahrt das "Halunder Jet", vielleicht unter dem Einfluß der Ereignisse des Vortags, abgesagt. Etwas unerwartet war die Absage schon, da die Fahrten des Katamarans "Nordlicht" am Vormittag zwar gestrichen, mittags und nachmittags zwischen Cuxhaven, Helgoland und Bremerhaven aber durchgeführt wurden. Dies war das einzige Mal in der Saison 2024, daß während einer wetterbedingten Absage des "Halunder Jet" die "Nordlicht" gefahren ist. Konstruktionsbedingt verfügt der "Halunder Jet" über die höhere Seetüchtigkeit und fährt auch noch bei Wellenhöhen, bei denen die "Nordlicht" in der Regel nicht mehr ausläuft.                

 

Wie in den vergangenen zwei Jahren war der "Halunder Jet" auch in der Saison 2024 wieder nicht völlig frei von technischen Komplikationen, die am 1. November 2024 zu einem Fahrtausfall führten und zudem vom 20. bis zum 23. September 2024 zu deutlich längeren Fahrzeiten und kürzeren Inselaufenthalten für Tagesgäste. Die Reederei FRS Helgoline rechtfertigte die Abweichungen mit "außerplanmäßigen Wartungsarbeiten in Kombination mit negativen Strömungsverhältnissen".    

 

 

 

 

Die Routen von Wilhelmshaven und Hooksiel wurden vom "Adler Jet" in der Regel kombiniert durchgeführt, d.h. zwischen Wilhelmshaven und Helgoland legt der Katamaran einen Zwischenstop in Hooksiel ein. Wie schon im vergangenen Jahr wurden an einigen Tagen die Fahrten aus Wilhelmshaven und Hooksiel getrennt. Dies hat natürlich veränderte Abfahrtszeiten zur Folge (oben). Das Motiv war vermutlich die Generierung weiterer Passagierkapazitäten aufgrund einer positiven Buchungslage.   

 

 

 

Seit Mitte August 2024 ist bekannt, daß der "Adler Jet" nach Kroatien verkauft wurde und die Saison deutlich früher beenden würde. Am 7. September 2024 ging der "Adler Jet" auf seine letzte Reise nach Helgoland (nordreport.de berichtete). Recht diffus gestaltete sich die Alternativlösung, die zunächst offenbar vorsah, den "Adler Cat" zusätzlich von Wilhelmshaven und Hooksiel einzusetzen. Dann entschied man sich aber kurzfristig, die "Fair Lady" für die Wilhelmshaven-Hooksiel-Verbindung und zudem für die Langeoog-Route zu reaktivieren. Für Norddeich und Norderney wurde keine Ersatzverbindung angeboten. Am 14. September 2024 war die "Fair Lady" erstmals im Einsatz, und zwar von Langeoog. Den Anlauf der "Fair Lady" an diesem Tag belegt die Auflistung der Anlegeplätze (oben). Die digitale Anzeige wurde dagegen nicht auf die "Fair Lady" aktualisiert, sie zeigt am 14. September noch den "Adler Jet" (unten).

 

 

 

 

Die "Fair Lady" am 14. September 2024 im Helgoländer Südhafen an der neuen Südkaje, im Hintergrund die "Helgoland". Zwei Seebäderschiffe zusammen an der neuen Südkaje - ein seltener Anblick, den man fast ein bißchen ungläubig beobachtet. Erstaunlich, daß dort überhaupt genug Platz ist für beide Schiffe ...

 

Schon vor Beginn der "Adler Jet"-Vertretung wurde am 29. August 2024 die "Fair Lady" übrigens aufgrund des "Wirtschaftsforums Offshore Wind" auf Helgoland für eine Verstärker-Fahrt zusätzlich zur "Helgoland" ab / nach Cuxhaven eingesetzt. Dadurch war der 29. August 2024 der einzige Tag, an dem sogar sieben Helgoland-Schiffe im Einsatz waren. 

 

 

 

 

In der Vorsaison, in der der Binnenhafen noch nicht täglich komplett von Katamaranen bevölkert wird, ist gelegentlich der Pier an der Straße "Am Binnenhafen" frei. Das Foto oben zeigt den relativ seltenen Sachverhalt, wo die "Funny Girl" diesen sonst nur von Katamaranen verwendeten Liegeplatz belegt. Unten die "Funny Girl" beim Ablegen im Binnenhafen zusammen mit dem "Halunder Jet". Sehr viel Platz ist nicht vorhanden ... 

 

 

 

 

Einen Moment später läuft die "Funny Girl" aus dem Binnenhafen aus.

 

 

 

 

Gelegentlich liegen sogar auch Katamarane aus dem Offshore-Werksverkehr an der Straße "Am Binnenhafen", hier z.B. die "Seewind I". Normalerweise sind diese Katamarane tagsüber in den Windparks im Einsatz. Bei stürmischer Witterung können die Schiffe aber nicht zu den Windparks auslaufen und bleiben im Hafen. Dann laufen aber auch die "Nordlicht" und der "Adler Jet", die an diesem Pier gewöhnlich festmachen, häufig Helgoland nicht an, sodaß dieser Liegeplatz für andere Schiffe frei ist. Vor ihrem Einsatz als Offshore-Katamaran war die "Seewind I" im Personenverkehr in Norwegen aktiv.  

 

 

 

 

Da alle Passagierschiffe in den Häfen anlegen, werden mehrere Treppen auf der Landungsbrücke für den Passagierverkehr nur noch selten genutzt, wie die früher im Anlandungsverkehr stark frequentierten Treppen 3, 4 und 5, die zuletzt vorrangig für Landgänge bei Kreuzfahrten beansprucht wurden, bei denen aber in diesem Jahr über dem Zugang die Kennzeichnung "Kreuzfahrtschiff" entfernt wurde. Insgesamt liefen weniger Kreuzfahrtschiffe die Insel an, zudem lag der Schwerpunkt für den Tenderverkehr in letzter Zeit im Nord-Ost-Hafen. Die einzige Kreuzfahrt, die über die Landungsbrücke abgewickelt wurde, erfolgte über die sonst auch nicht regelmäßig genutzte Treppe 7. Die Treppe 6 ist für die mehrfach am Tag durchgeführten Inselrundfahrten reserviert. Die mit Abstand am intensivsten genutzte Treppe ist die Nr. 2, über die traditionell der Dünenverkehr abgewickelt wird. Im Ausnahmefall wird dafür auch Treppe 1 verwendet.

 

 

 

 

Am 9. August 2024 fanden die Trauerfeier und Seebestattung des früheren Helgoländer Bürgermeisters Frank Botter statt (Amtszeit von 1999 bis 2010). Auf der Landungsbrücke wurde daher halbmast geflaggt und die "Funny Girl" (Foto unten) sowie auch die "Helgoland" fuhren aus diesem Grund nach einem Sonderfahrplan.

 

 

 

 

Die Flotte der Börteboote auf dem Weg zur Seebestattung.

 

 

Kurz nach 18:00 Uhr verließen die "Funny Girl" und die "Helgoland" den Helgoländer Südhafen und folgten den Börtebooten in Richtung Aade östlich der Düne (oben). Von dort aus traten die beiden Seebäderschiffe dann später direkt den Rückweg Richtung Büsum und Cuxhaven an. Die "Funny Girl" war besonders dicht am Geschehen (unten).

 

 

 

 

 

 

Am 6. Oktober 2024 geriet die "Funny Girl" in das Blickfeld der breiten Öffentlichkeit, nachdem das Schiff auf dem Rückweg von Helgoland nach Büsum infolge eines kompletten Stromausfalls antriebslos und manövrierunfähig wurde. Aufgrund des niedrigen Wasserstands am Morgen erfolgte die Abfahrt der "Funny Girl" in Büsum erst um 09:30 Uhr, also 30 Minuten später als sonst. Entsprechend wurde auch die Abfahrt auf Helgoland um 30 Minuten von 16:00 Uhr auf 16:30 Uhr nach hinten gezogen. Der Blackout ereignete sich dann etwa 30 Minuten nach der Abfahrt auf Helgoland gegen 17:00 Uhr ca. 10 Sm von der Insel entfernt. Nachdem sich herausgestellt hatte, daß eine Beseitigung des Schadens mit Bordmitteln nicht möglich war, nahm die Crew der "Funny Girl" gegen 17:30 Uhr Kontakt zum zuständigen Wasserschutzamt auf. Nachfolgend brachen die Schlepper "Wulf 4" und "Wulf 7" aus Cuxhaven zur "Funny Girl" auf, die einige Seemeilen östlich an der Düne vorbei über etwa vier Stunden insgesamt ca. 9 Sm immer weiter nach Nordwesten driftete (Grafik unten).

 

 

Kurs der "Funny Girl" nach der Havarie am Abend des 6. Oktober 2024 (Quelle: marinetraffic.com).

 

Gegen 21:15 Uhr hatten die beiden Schlepper die "Funny Girl" nordöstlich des Roten Felsens erreicht. Zudem war inzwischen auch der vor Helgoland stationierte Hochseeschlepper "Nordic" vor Ort, um den Bereich rund um die "Funny Girl" auszuleuchten. Nachdem die Verbindung von den Schleppern zur "Funny Girl" hergestellt werden konnte, sah die erste Planung offenbar vor, das Schiff nach Helgoland zurückzuschleppen und die Passagiere dort mit dem Katamaran "Nordlicht" abzuholen. Da aber Wind und Seegang zunahmen, wurde gegen 22:00 Uhr vom verantwortlichen Schlepperkapitän entschieden, daß das Abschleppen nach Helgoland zu riskant sei. Ziel des Schleppzugs war nun doch Büsum. Hier fand die Odyssee schließlich um kurz nach 02:00 Uhr ein glückliches Ende. Die Stimmung an Bord soll Medienberichten zufolge trotz der mißlichen Lage gut gewesen sein, aber vermutlich waren die meisten der etwa 250 Passagiere dann doch froh, nach fast 10 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.    

  

Ursache für den Stromausfall und die daraus folgende Manövrierunfähigkeit war eine defekte Schalttafel für die Elektrik im Maschinenraum. Mit der Beseitigung des Schadens wurde umgehend begonnen. Zunächst mußte aber die "Nordlicht", die noch am späten Abend des 6. Oktober 2024 von Cuxhaven nach Büsum überführt wurde, den Ersatzverkehr übernehmen. Günstig war der Umstand, daß für die "Nordlicht" am 7. und 8. Oktober ohnehin keine Abfahrten ab Cuxhaven geplant waren. Am 9. Oktober sollte die "Funny Girl" eigentlich den Betrieb wieder aufnehmen, dem Vernehmen nach wartete man aber noch auf ein Ersatzteil. So führte die "Nordlicht" auch am 9. Oktober noch den Ersatzverkehr von Büsum durch, die eigentlich geplante Katamaran-Verbindung von Cuxhaven mußte dadurch abgesagt werden. Fahrgäste wurden auf die "Helgoland" umgebucht. Am 10. und 11. Oktober brachte ein Sturmtief die Helgoland-Verbindungen annähernd zum Erliegen, sodaß die Büsum-Verbindung, ob nun mit der "Funny Girl" oder der "Nordlicht", abgesagt werden mußte. Am 12. Oktober 2024 nahm die "Funny Girl" den Betrieb von Büsum planmäßig wieder auf.  

 

 

 

 

Unverändert ist im Jahr 2024 die Inselbahn mehrmals am Tag auf zwei Routen (nur Unterland bzw. Unterland mit Oberland) unterwegs. Das Foto oben zeigt eine Garnitur für die Unterland-Tour. Einige Fahrten starten und enden auch direkt an den Anlegern bei den Schiffen. 

 

 

 

Neue Anleger

 

 

Der "Halunder Jet" hält seit diesem Jahr mehrfach in der Woche auch in Brunsbüttel. Bemerkenswert ist die Nutzung des Fahrzeuganlegers der ehemaligen Elbfähre nach Cuxhaven, der ursprünglich mit Sicherheit nicht für einen Passagier-Katamaran konzipiert war. Ein Bericht über die erste Fahrt des "Halunder Jet" von Brunsbüttel am 3. April 2024 wurde auf nordreport.de bereits veröffentlicht. Schon 1985 gab es übrigens dienstags und freitags einen Anschluß von Brunsbüttel über Cuxhaven nach Helgoland mit der "Wappen von Hamburg". Im Gegensatz zur Anbindung mit dem "Halunder Jet", die auch im nächsten Jahr wieder bestehen wird, hielt die Verbindung mit der "Wappen von Hamburg" nur eine Saison.

 

 

 

Der "Halunder Jet" verläßt den neuen Anleger in Brunsbüttel (© FRS Helgoline).

 

 

 

Solange man denken kann, diente der Helgolandkai am Hafenbecken 3 in Büsum als Liegeplatz für die Helgoland-Schiffe der Reederei Cassen Eils. Meist war es in den letzten fünf Jahrzeiten die "Funny Girl", teilweise aber auch die "First Lady" oder die "Fair Lady". Damit ist nun Schluß. Da für die Flächen am Helgolandkai der Mietvertrag ausgelaufen ist und der Landesbetrieb für Küstenschutz in Schleswig-Holstein beschlossen hat, dieses Areal anderweitig zu nutzen, steht der Liegeplatz im Hafenbecken 3 nicht mehr zur Verfügung.   

 

 

Somit muß die "Funny Girl" nun ausweichen auf einen anderen Anleger an der Straße "Am Fischereihafen" am Kopfende der Alten Hafeninsel zwischen den Hafenbecken 2 und 3 (oben). Der Vorteil des alten Anlegers waren die umfangreichen Parkplätze direkt am Schiff, die der neue Anleger nicht vorweisen kann. Allerdings gibt es fußläufig alternative Parkplätze in einiger Entfernung. Über den Standort Büsum reisen viele Helgoland-Fahrer aus dem Umland nicht zuletzt aufgrund nicht optimaler und zeitintensiver Bahnverbindungen mit dem eigenen Fahrzeug an. Insofern ist der Wechsel des Anlegers mit Sicherheit eine Entbehrung für die Büsum-Route. Auf dem Foto unten hinter der "Funny Girl" rechts beim Silo Stöfen befand sich der ehemalige Helgoland-Anleger im Hafenbecken 3.

 

 

 

 

Zeitlos schönes Design auch nach mehr als 50 Jahren Einsatzzeit:

Die "Funny Girl" am neuen Anleger im warmen Abendlicht am Ende eines schönen Sommertages.

 

 

 

Flaggenwechsel

 

 

Vor der Saison 2024 wurde die "Nordlicht" der AG Ems nach Portugal ausgeflaggt. Neuer Heimathafen ist Madeira.

Auf dem Rettungsring kann man den ehemaligen Heimathafen Borkum noch erahnen.  

 

 

 

 

Das Foto oben aus dem letzten Jahr zeigt das Heck des Katamarans noch mit Deutscher Flagge und Heimathafen Borkum. Das untere Foto, das auf einer der Bremerhaven-Fahrten der "Nordlicht" an der Seebäderkaje entstanden ist, verdeutlicht den aktuellen Zustand. In welche Richtung das Rettungsboot zeigt - nach Steuerbord oder Backbord - ist offenbar unwesentlich.

 

 

 

Ein weiteres Foto der "Nordlicht" am Ponton der Bremerhavener Seebäderkaje von der Aussichtsplattform Sail City aus gesehen.

 

 

 

Dünenfähre und Börteboote

 

 

Mit der Saison 2019 endete das traditionelle Ausbooten der vor der Insel ankernden Seebäderschiffe durch die Helgoländer Börteboote. Trotzdem sind aber weiterhin einige Boote im Passagierdienst anzutreffen.

 

 

Im Jahr 2024 sind für die Börte oben auf dem Foto von hinten nach vorne noch die Boote "Hamborger Lock", "No.1", "Atlantis", "No.6" sowie unten "Rasmus" im Einsatz. Hinzu kommt das nur für Inselrundfahrten verwendete Elektroboot "ePirat". Das Boot "Sellebrunn" wird nicht mehr von der Börte eingesetzt und befindet sich nun in Privatbesitz.

 

 

 

Durch die Möglichkeit, sich von den im Südhafen anlegenden Schiffen "Helgoland" und "Funny Girl" zur Düne bringen zu lassen, wird an die lange Tradition des Ausbootens angeknüpft:

 

 

Oben Boot "No.1" an der Backbordpforte der "Funny Girl", davor wartet "No.6" auf die "Helgoland". Das Foto unten zeigt exakt die entgegengesetzte Perspektive.

 

 

 

 

Die "Helgoland" beim Ausbooten. In diesem Fall hat das Boot "Rasmus" am Schiff festgemacht.

 

 

 

Ab zur Düne.

 

 

 

 

Das Fundament des Dünenverkehrs ist aber weiterhin ohne Frage die "Witte Kliff".

 

 

Bei stürmischen Wetterbedingungen nimmt die "Witte Kliff" mitunter schon mal besondere Routen zur Düne.

 

 

 

Inselrundfahrten

 

Inselrundfahrten werden unverändert von der Helgoländer Dampferbörte und der Firma EMT angeboten.

 

 

Gegenüber dem Vorjahr gab es ein paar Änderungen: Bei der Dampferbörte wurde die Anzahl der Abfahrten von sechs auf vier reduziert, dafür werden aber teilweise für eine Abfahrtszeit mehrere Boote eingesetzt, die bei einer Inselrundfahrt übrigens jeweils mit maximal 12 Passagieren gefüllt werden. Zudem wurden die Zeiten am Nachmittag leicht angepaßt. Bei EMT werden neben den Börteboot "Uranus" nun auch für den Katamaran "Nathurn" vier Fahrten ausgewiesen (im letzten Jahr nur zwei am Vormittag). Die Rundfahrten der Dampferbörte beginnen und enden an der Landungsbrücke, die von EMT im Nord-Ost-Hafen.

 

 

 

 

Ursprünglich ist das auf Elektroantrieb umgerüstete Boot "ePirat" für die Inselrundfahrten der Dampferbörte vorgesehen (oben). Tatsächlich kommen alternativ aber auch häufig die anderen Boote der Börte, die im vorangegangenen Abschnitt genannt wurden, zum Einsatz. Ab Mitte August 2024 kam das Boot "ePirat" gar nicht mehr zum Einsatz (unten).

 

 

 

 

Der Katamaran "Nathurn" auf einer Rundfahrt vor der Landungsbrücke.

 

 

 

 Börteboot-Regatta

 

Das Insel-Ritual in Reinkultur ist wohl die jedes Jahr am 10. August ausgetragene Börteboot-Regatta.

 

Für den 10. August 2024 wurde die 72. Regatta angekündigt, nach sich über fünf Jahrzehnte erstreckenden eigenen Aufzeichnungen müßte es die 69. Ausführung sein.

 

 

Die Regatta wurde, wie erstmals im letzten Jahr, in drei Teilen durchgeführt: Zunächst die kostenfreie Kinderfahrt um 12:00 Uhr, dann das erste Rennen um 14:00 Uhr mit den Börtebooten, die aktuell noch in der Helgoländer Börte tätig sind, und schließlich das Hauptrennen um 16:30 Uhr, in dem zusätzlich auch ehemalige Boote aus der Börte, die überwiegend speziell für diese Veranstaltung vom Festland auf die Insel gekommen sind, startberechtigt waren. Im Vergleich zum letzten Jahr hatte man allerdings die Ansetzung der beiden Rennen zeitlich getauscht. Während im ersten Rennen alle Boote gemeinsam gestartet sind, kam es im zweiten Rennen insgesamt zu vier Starts, die traditionell aufgrund der unterschiedlichen Maschinenleistungen der Boote getrennt gewertet wurden.   

 

 

 

Bereits in den Tagen vor der Regatta konnte man aktuell eingesetzte Boote aus der Börte gemeinsam mit ehemals aktiven Exemplaren, die sich jetzt größtenteils auf dem Festland in Privatbesitz befinden, im Binnenhafen beobachten. Hier sind von vorne bis hinten und dabei jeweils von links nach rechts zu sehen: "Atlantis", "No.6", "Rasmus", "Freya", "Spikkerpeter", "Störtebeker", "Sellebrunn", "ePirat", "Hamborger Lock" und "No.1".   

 

 

 

Die Börteboote versammeln sich zum Start für das zweite Rennen.

 

 

 

Zunächst bahnt sich aber der "Halunder Jet" für die Rückfahrt noch einen Weg durch die zahlreichen Börteboote. 

 

 

 

Erster Start im zweiten Rennen.

 

 

 

Zweiter Start im zweiten Rennen.

 

 

Dritter Start im zweiten Rennen (0:20 Minuten / 6 MB / © Alexander David)

 

 

 

Ergebnisliste der Regatta.

Im oberen Bereich sind die Resultate des ersten Laufes aufgelistet, in dem nur die aktuell in der Börte eingesetzten Boote teilgenommen haben. Das Boot "Sellebrunn" ist hier zwar noch aufgeführt, aber ohne Ergebnis. Da dieses Boot wie erwähnt nicht mehr in der Börte eingesetzt wird, erfolgte ein Start nur im zweiten Rennen (2. Start).  

 

 

 Abgesehen von Helgoland selbst kann man, wenn sie nicht gerade zur Regatta auf dem Roten Felsen sind, an mehreren Orten an der Küste immer mal wieder Börteboote entdecken:

 

 

Die Boote "Spikkerpeter" und "Frauke" in Freiburg (Elbe).

Hier befindet sich auch die Bootswerft Hatecke, auf der die meisten Börteboote nach Freigabe der Insel gebaut wurden.

 

 

 

Die Boote "Spieke" und "Knieper" in Büsum.

 

 

 

Die Boote "No.3" und "Seeteufel" in Bremerhaven.

 

 

 

 Windpark

 

Der "Halunder Jet" führte in der Saison 2024 drei Windpark-Exkursionen durch. Eine ursprünglich geplante vierte Tour konnte witterungsbedingt nicht durchgeführt werden.

 

 

Der Katamaran durchfährt auf dem Weg zu den nördlich von Helgoland liegenden Windparks den Abschnitt zwischen Insel und Düne, also eine Strecke, auf der er im normalen Liniendienst nicht zu sehen ist.

 

 

 

 

Größtenteils nimmt der "Halunder Jet" diese Route auch auf dem Rückweg. Es kann aber auch vorkommen, daß der Katamaran, wie auf dem Foto oben, den Roten Felsen auf der Westseite passiert und dann von Süden wieder in den Hafen einläuft. Im Vordergrund die "Funny Girl", bei der das Boarding für die Rückfahrt schon begonnen hat.

 

 

 

 Prinzipiell steuert der "Halunder Jet" auf den Exkursionsfahrten den Offshore-Windpark "Meerwind Süd / Ost" an. Im letzten Jahr wurde zudem der Kaskasi-Windpark angelaufen, in dieser Saison dann erstmals der Windpark "Nordsee Ost". Die Premierenfahrt, auf der die nachfolgenden Fotos und Videos entstanden sind, fand am 13. Juni 2024 statt.

 

Hinfahrt zum Windpark (0:25 Minuten / 7 MB / © Alexander David)

 

 

Am Windpark (1:11 Minuten / 18 MB / © Alexander David)

 

 

Rückfahrt vom Windpark (0:53 Minuten / 14 MB / © Alexander David)

 

 

 

Steife Brise

 

In der Sommersaison 2024 gab es die eine oder andere Sturmwetterlage, insbesondere Anfang Juli und Mitte August.

Folglich besteht die Gefahr, daß Verbindungen ausfallen können. Bei den Schiffen, die trotz der lebhaften Nordsee durchkommen, gibt es dann eindrucksvolle Anblicke, wie bei der ...

 

 ... "Helgoland" ...

 

 

 

 

 

 

... oder der "Funny Girl".

 

 

 

 

Und auch "Hermann Marwede", der größte Rettungskreuzer der DGzRS widersetzt sich den Kräften der Natur. 

 

 

 

Soweit die Fotos aus dem Blickwinkel des Betrachters. Jetzt noch ein paar Eindrücke aus der Sicht des Fahrgastes:

 

 

Sturmfahrt Video 1 (1:25 Minuten / 22 MB / © Alexander David)

 

Achtung: Stärkere Windgeräusche !!!

 

Sturmfahrt Video 2 (0:49 Minuten / 13 MB / © Alexander David)

 

 

 

Kreuzfahrtschiffe

 

 

 Gleich zu Saisonbeginn sollte M/S Bolette von Fred. Olsen Lines (ex "Amsterdam" der Holland-America Line) im Rahmen einer Nordsee-Kreuzfahrt von Hamburg kommend den Roten Felsen anlaufen. Zunächst fuhr die "Bolette" nach veröffentlichtem Reiseplan, sodaß der "Halunder Jet" das Schiff in Höhe Brunsbüttel passierte. Allerdings schlug die "Bolette" bei Erreichen der Deutschen Bucht dann direkt den Kurs Richtung Southampton ein und passierte die Insel südlich in großer Entfernung. Der Grund dafür ist nicht bekannt - da es fast windstill war, ist das Wetter für den nicht durchgeführten Anlauf als Ursache unwahrscheinlich.  

 

 

 

 

Vier Monate später passierte der "Halunder Jet" dann fast genau an gleicher Stelle die "Europa" von Hapag-Lloyd, die allerdings nicht Helgoland als Ziel hatte, sondern kurz nach der Überholung in den Nord-Ostsee-Kanal abbog.

 

 

 

Trotzdem war Hapag-Lloyd aber auch im Jahr 2024 dreimal mit ihren Expeditionsschiffen zu Gast, z.B. am 4. Oktober mit der "HANSEATIC spirit" im Rahmen einer Nordsee-Kreuzfahrt.

 

 

Diese Kreuzfahrt im allgemeinen und speziell der Helgoland-Anlauf der "HANSEATIC spirit" wird nachfolgend in einem eigenen Bericht ausführlich beschrieben.

 

Die Anzahl der Helgoland-Anläufe durch Kreuzfahrtschiffe hat mittlerweile wieder das "normale" Maß wie vor der Corona-Pandemie erreicht. Zudem sind in der letzten Zeit einige der kleineren Schiffe, die immer mal wieder Helgoland angelaufen haben, verschrottet oder mit anderen Aufgaben und Einsatzgebieten betraut worden. Somit lassen sich aktuell nicht mehr so viele Schiffe vor dem Roten Felsen ablichten, aber die Möglichkeit, diese auf Hin- und Rückfahrt einzufangen, ist ungebrochen:

 

 

Der "Halunder Jet" auf der Elbe bei Twielenfleth (oben). Hier und im weiteren Verlauf bis in den Hamburger Hafen ergeben sich auf der Rückfahrt immer wieder gute Gelegenheiten, auslaufende Kreuzfahrtschiffe zu beobachten, wie z.B. die "AIDAprima" bei Blankenese (unten). 

 

 

 

Auch bei der Hinfahrt ergeben sich direkt nach Ablegen des "Halunder Jet" in Hamburg Optionen, wenn "Kreuzfahrtschiffe" am Cruise Terminal Altona festgemacht haben, wie z.B. die "AIDAluna" aus der sogenannten Sphinx-Klasse. Unten ist es das Schwesterschiff "AIDAsol".

 

 

 

 

 

Für Schiffsbegeisterte war der 14. August 2024 ein besonderes Datum, denn an diesem Tag wurde der 20. Geburtstag der "Queen Mary 2" in Hamburg mit einer Spritztour zur Elbphilharmonie gefeiert. Nach einem kapitalen Unwetter klarte es am Abend gerade noch rechtzeitig auf, um dieses Event durchführen. Als die "Königin der Meere" die St. Pauli Landungsbrücken vom Cruise Terminal Steinwerder kommend Richtung Elbphilharmonie passierte, hatte der "Halunder Jet" gerade seine Rückfahrt von Helgoland beendet.    

 

 

 

 

Im letzten Jahr mußten fast alle Fahrten zwischen Bremerhaven und Helgoland aufgrund technischer Probleme bei den Katamaranen der AG Ems Flotte abgesagt werden. In dieser Saison konnten dagegen die meisten Bremerhaven-Fahrten mit der "Nordlicht" durchgeführt werden, sodaß man bei einer Helgoland-Fahrt nun auch wieder in der Wesermündung, an der Stromkaje oder der Columbuskaje auf Kreuzfahrtschiffe treffen kann.

 

 

Die von Helgoland zurückkehrende "Nordlicht" begegnet der auslaufenden "Mein Schiff 4" in der Wesermündung.

 

 

 

Kurze Zeit später passiert die "Nordlicht" die "Aroya" von Cruise Saudi an der Stromkaje (oben). Das Schiff wurde auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut und ursprünglich als "World Dream" für Dream Cruises in Dienst gestellt, die aber 2022 Insolvenz anmelden mußte. Nach dem Erwerb von Cruise Saudi wird das ursprünglich für den chinesischen Markt konzipierte Schiff in Bremerhaven derzeit für einen Einsatz rund um die arabische Halbinsel umgebaut. Im Frühsommer trug das Schiff noch die alte Lackierung mit dem Interimsnamen "Manara" (unten). 

 

 

 

 

Mit der "Genting Dream" hat die "World Dream" bzw. "Aroya" noch ein, auch bei Meyer Papenburg gebautes, Schwesterschiff. Oben ein Archivfoto der "Genting Dream" aus dem Jahr 2016 in Bremerhaven, wo seinerzeit die Übergabe an Dream Cruises erfolgte. Nach Insolvenz der Reederei wird das Schiff unter Charter aktuell immer noch mit dem alten Namen von Resorts World Cruises für den asiatischen Markt betrieben.

 

 

 

Flugverkehr

 

Mit dem Flugzeug nach Helgoland zu kommen oder Maschinen auf der Düne zu fotografieren, ist in der Saison 2024 etwas verzwickter, denn die Vögel der Ostfriesischer Flug-Dienst GmbH (OFD) haben deutlich Federn lassen müssen. Sah der Flugplan 2023 noch bis zu drei Umläufe täglich von Nordholz-Spieka und bis zu vier täglich von Heide-Büsum vor, sind es jetzt nur noch maximal zwei von Heide-Büsum und einer von Nordholz-Spieka. Prinzipiell könnte das Tagespensum Heide-Büsum - Helgoland - Nordholz-Spieka - Helgoland - Heide-Büsum - Helgoland - Heide-Büsum von einer einzigen Maschine bewältigt werden, was in der Praxis teilweise auch beobachtet werden konnte. Partiell wurden aber auch Flugzeuge der OFD auf der Düne gesichtet, die nicht in den veröffentlichten Fahrplan paßten und daher vermutlich zusätzliche Flüge darstellten. 

 

 

Die Maschine D-IOLO "Bremerhaven" fährt vor dem Start die Rollbahn auf der Düne ab, um die zahlreichen Möwen zu vertreiben, die es sich auf der Piste gemütlich gemacht haben.

 

 

 Das Vogelvieh ist aber penetrant und setzt sich gern sofort wieder auf das Rollfeld.

 

 

 

Weiterhin landen unverändert auch Flugzeuge der Frisia-Luftverkehr GmbH Norddeich (FLN) auf der Düne, die Bedarfsflüge von den ostfriesischen Inseln durchführen. Hier ist die Maschine D-ILFH zu sehen, oben links setzt zudem ein Flugzeug der OFD zu Landung an.

 

 

 

Frachtverkehr

 

 

Das Frachtschiff "Björn M" auf den Weg nach Helgoland (oben) sowie nach Löschen der Ladung im Südhafen der Insel (unten). Auffällig ist die ungewöhnliche Ladung, bei der es sich um Ausrüstung für den Störtebeker Opti-Cup handelt, einer Nachwuchs-Hochseeregatta für die Bootsklasse "Optimist". Der Anblick von "Björn M" auf Helgoland ist überraschend, denn eigentlich hatte im letzten Jahr gemäß entsprechender Meldungen die modernere "Lun" die betagte "Björn M" im Helgoland-Dienst abgelöst. Offenbar gibt es inzwischen andere Überlegungen. 

 

 

 

 

Früher war die Zollmole im Binnenhafen dem Frachtverkehr vorbehalten. Ab dem letzten Jahr ist die Zollmole der Standard-Liegeplatz für den "Halunder Jet". Aber auch in der aktuellen Saison wird in Ausnahmefällen der Frachtverkehr wieder über den Binnenhafen abgewickelt, wie. z.B. oben bei der "Helgoland", die ebenfalls Ausrüstung für den Opti-Cup geladen hat. Der "Halunder Jet" muß dann auf den Liegeplatz im Südhafen ausweichen.

 

 

 

 

Treibstoff für das Kraftwerk kommt dagegen über den Anschluß auf dem Nord-Ost-Gelände auf die Insel. Das Tankschiff "Capella" hat am entsprechenden Anleger östlich der Nordseehalle festgemacht.

 

 

 

Out  of Helgoland

 

 

Interessantes tut sich bei Cassen Eils auch außerhalb des Helgoland-Dienstes:

Die "Wappen von Borkum" war ursprünglich für die AG Ems in der Ems-Mündung und rund um Borkum auf Ausflugsfahrten unterwegs. Ab 2021 wechselte das Schiff zur Tochtergesellschaft Cassen Eils an die Elbe und führte auch hier Ausflugsfahrten von Cuxhaven aus durch. Die Reedereifarben am Schiff wurden zwar angepaßt, aber der Name des Schiffes wollte nun nicht zu richtig zu dem neuen Einsatzgebiet passen. Das haben sich die Verantwortlichen der Reederei vermutlich auch gedacht, und so wurde im Jahr 2024 aus der "Wappen von Borkum" die "Wappen von Cuxhaven". Auf dem Werbeanhänger an der Alten Liebe wird das Schiff noch in Reedereifarben der AG Ems und mit dem alten Namen vermarktet. 

 

 

Neben der "Wappen von Cuxhaven" führt auch "Flipper" Ausflugsfahrten in der Elbmündung durch, das Hauptaugenmerk liegt aber bei diesem Schiff auf dem Liniendienst nach Neuwerk. Zusammen haben beide Schiffe den Einsatz der "Jan Cux 2", die Anfang 2024 von Cassen Eils übernommen wurde, quasi absorbiert, denn Reederei Eils setzte ihr neues Schiff nicht weiter ein, sondern legte es in Arnis auf. In sozialen Medien wurde die These vertreten, daß das Schiff künftig unter dem neuen Namen "Artemis" zwischen Eckernförde und Kiel verkehren soll. Diese Option wurde im Verlauf der Saison aber nicht umgesetzt. Stattdessen liegt das Schiff unverändert als "Jan Cux 2" ab dem 7. November 2024 nun wieder an der Alten Liebe in Cuxhaven. Ausgang offen ...   

 

 

 

 

 Nachdem das ehemalige Helgoland-Schiff "Lady von Büsum" im letzten Jahr in die Ostsee verlagert wurde, ist die "Ol Büsum" das dominierende Ausflugsschiff in Büsum und der Meldorfer Bucht. Auffällig ist die neue Lackierung in Blau im unteren Bereich des Rumpfes. Bisher präsentierte sich das Schiff komplett in Weiß.

 

 

 

 

Wenn man mit dem "Halunder Jet" von Hamburg aus zum Roten Felsen unterwegs war, konnte man auf der Elbe zwischen Stade und Hamburg immer mal wieder den kleinen Katamaran "Liinsand" entdecken. Solange der "Halunder Jet" noch in Wedel angelegt hat, hatte man sogar die Möglichkeit, von der "Liinsand" aus Richtung Stade auf den "Halunder Jet" nach Helgoland umzusteigen. Da die Fahrten der "Liinsand" zwischen Stade und Hamburg wirtschaftlich aber nicht mehr tragbar waren, wurde das Schiff in die Ostsee verlagert. In der aktuellen Saison pendelt das Schiff nun zwischen Flensburg und dem dänischen Sønderborg. Anfangs waren drei Fahrten pro Tag angesetzt. Aber auch in diesem neuen Revier ist die Nachfrage offenbar schwierig, denn die Anzahl der Fahrten wurde sehr schnell auf zwei pro Tag heruntergefahren (sonntags gar keine Verbindung). Das Foto oben zeigt die "Liinsand" in ihrem neuen Einsatzgebiet mit dem Sønderborger Schloß im Hintergrund, unten ist das Schiff zusammen mit der "Feodora II" aus Langballigau zu sehen.

 

 

 

 

 

Zum Abschluß noch ein Blick auf die neueste Entwicklung bei der legendären "Seute Deern", die im August 2022 erneut den Besitzer gewechselt hat. Der neue Eigner erwarb das Schiff für kulturelle Zwecke aus dem Nachlaß des Barkassenbetreibers Heinrich Prüsse (Reederei Kapitän Prüsse). Die "Seute Deern" liegt in Hamburg nach Kündigung des Liegeplatzes nun nicht mehr im Sandtorhafen, sondern im Fährkanal (Fotos oben und unten), der aber nur als Zwischenlösung gedacht ist. Der neue Besitzer hofft, die "Seute Deern" wieder nach Hamburg-Harburg zurückzuholen, wo das Schiff ursprünglich im Binnenhafen lag, nachdem es der Hamburger Unternehmer Arne Weber (HC Hagemann) nach Ende der Einsatzzeit im Helgoland-Verkehr erworben hatte. Nachdem es Weber aber nicht gelungen war, das Schiff wirtschaftlich als Veranstaltungsort zu betreiben, veräußerte er die "Seute Deern" an Reederei Kapitän Prüsse.  

 

 

 

 

 

Damit endet das Jahrbuch der Passagierschiffe im Helgoland-Verkehr 2024.

 

Vielen Dank an Dennis Schmidt,

der mir für diese Ausarbeitung erneut zahlreiche Informationen und Fotos zur Verfügung gestellt hat.

 

 

 Bis zum nächsten Jahr.

 

 

 

 

7. September 2024 - "Adler Jet": Momente des Abschieds

 

Seit Mitte August 2024 konnte man Hinweise auf den Verkauf des Katamarans "Adler Jet" vernehmen. Nach Anpassung der Fahrpläne auf seinen Routen von Wilhelmshaven / Hooksiel, Norddeich / Norderney und Langeoog geht nun alles recht schnell, denn bereits am 7. September ist der "Adler Jet" das letzte Mal zum Roten Felsen unterwegs:

 

 

Der "Adler Jet" noch einmal ...

 

 

... an seinem Standard-Liegeplatz im Binnenhafen.

 

 

 

... gemeinsam mit den Gefährten "Nordlicht" und "Halunder Jet".

 

 

 

... auf dem An- und Abfahrtsplan der Helgoland-Flotte.

 

 

 

 

Der "Adler Jet" kurz vor dem Boarding für die letzte Fahrt ab Helgoland.

 

Um 16:00 Uhr macht sich der Katamaran dann pünktlich auf die letzte Reise.

Hier ist die Verabschiedung auf Helgoland zu sehen und insbesondere auch zu hören.

(8:30 Minuten / 128 MB / © Alexander David)

 

 

 

Von Helgoland aus geht es auf dieser letzten Tour über Norderney nach Norddeich.

Auf dem Schiff wird auf diese besondere Fahrt hingewiesen.

 

 

 

 

 

Gegen 18:30 Uhr erreicht der "Adler Jet" sein Ziel.

Auch im Hafen von Norddeich findet eine akustische Verabschiedung statt.

(2:08 Minuten / 32 MB / © Alexander David)

 

 

 

Von Norddeich macht sich der "Adler Jet" noch an diesem Abend auf den Weg nach Wilhelmshaven. Nach Informationen auf dem Schiff soll dort noch eine Untersuchung des Katamarans erfolgen, bevor der "Adler Jet" vermutlich noch im September 2024 auf einen Heavy Lifter verladen wird, um die Reise nach Kroatien anzutreten. 

 

 

 

14. August 2024 - Katamaran "Adler Jet" verkauft

 

Die Netzzeitung "Hooksiel-life" berichtet, daß der Helgoland-Katamaran "Adler Jet" verkauft worden sein soll und beruft sich dabei auf Informationen von Jannes Piepgras, Geschäftsführer der Reederei "Adler & Eils". Dem Vernehmen nach soll das Schiff die Deutsche Bucht demnächst in Richtung Mittelmeer verlassen. Nachdem zunächst scheinbar ohne erkennbaren Grund das Saisonende auf der Route von Norddeich und Norderney um fast zwei Monate vorgezogen, der Fahrplan von Wilhelmshaven und Hooksiel im September und Oktober 2024 auf den "Adler Cat" umgestellt und am 11.08.2024 augenscheinlich eine Testfahrt des "Adler Cat" nach Hooksiel durchgeführt wurde, deutete sich eine entsprechende Entwicklung bereits an.

 

 

Im Jahr 2024 ist der "Adler Jet" von Wilhelmshaven und Hooksiel, Norddeich und Norderney sowie von Langeoog im Helgoland-Einsatz. Viele Fahrten werden nicht mehr folgen. 

 

 

 

6. Juli 2024 - Ex-"Vargøy": Einsatz im Mittelmeer

 

Am 4. Juli 1997 kam erstmals der aus Norwegen gecharterte Katamaran "Vargøy" zwischen Hamburg und Helgoland zum Einsatz. Blickt man zurück, wie sich der Passagierdienst zum Roten Felsen seit dieser Zeit verändert hat, muß der Katamaran "Vargøy" unumstritten als Pionier für das Katamaran-Zeitalter im Helgoland-Verkehr angesehen werden. Grund genug also zu beleuchten, was aus diesem für den Helgoland-Verkehr so relevanten Schiff geworden ist. 

 

 

Seit Mitte 2022 ist der Katamaran unter dem Namen "Sea Star Samos" für Makri SA, eine 2018 gegründete griechische Fährgesellschaft mit Hauptsitz auf Rhodos, im Einsatz. Die Reederei betreibt mehrere Fährschiffe und ist auf Strecken spezialisiert, die griechische Inseln mit der nahen türkischen Küste verbinden. 

 

 

Der Katamaran "Sea Star Samos" vor der Insel Kos. Im Hintergrund ist bereits die türkische Küstenlinie zu erkennen. Der Name des Schiffes deutet auf einen Bezug zur Insel Samos hin, tatsächlich fährt der Katamaran aber zwischen Kos Stadt und dem türkischen Bodrum fernab von Samos.

 

 

 

Zum Vergleich ein historisches Foto der "Vargøy" aus dem Jahr 1997 im Helgoländer Binnenhafen:

 

 

Der Einsatz zum Roten Felsen endete nach der Saison 2002.

Hinter der "Vargøy" sind die Seebäderschiffe "Lady von Büsum", "Pidder Lyng", "First Lady", "Helgoland" (ex-"Alte Liebe") und "Wilhelmshaven" zu sehen.

 

 

Takeoff: In nur ca. 30 Minuten bringt der Katamaran "Sea Star Samos" die Passagiere von Kos nach Bodrum.

 

 

 Der Katamaran fährt unter der Flagge von Palau, einem winzigen Inselstaat im Pazifik, die oben am Heck des Schiffes zu erkennen ist. Auffällig ist die Freifläche auf der Backbordseite des oberen Freidecks. Ursprünglich befand sich hier ein Rettungsboot, das zwischenzeitlich aber entfernt wurde. Spuren der Haltevorrichtung sind auf dem Boden noch gut zu erkennen. In der Regel werden zwei Umläufe täglich durchgeführt, wobei der Katamaran in Bodrum übernachtet. Geworben wird sogar mit einer Fahrzeit von 20 Minuten. Dies wäre vermutlich theoretisch auch möglich, aber aktuell ist der Katamaran nur mit max. 25 bis 26 kn unterwegs. Das liegt deutlich unter der Höchstgeschwindigkeit von 33 kn, die das Schiff im Helgoland-Verkehr erreichte. Es ist also davon auszugehen, daß das Potential des Schiffes aktuell nicht voll ausgenutzt wird. Unangenehmer sind allerdings die Wartezeiten (Ausreise Griechenland, Einreise Türkei), die bei einem gut gebuchten Schiff zusammen bis zu zwei Stunden in gleißender Hitze betragen können. Das gilt auch für die Gegenrichtung. Zwischen der Insel Kos und der türkischen Küste beträgt die Entfernung an der engsten Stelle gerade einmal fünf Kilometer, folglich ist die Problematik der Flüchtlingskrise hier besonders präsent. Infolgedessen handelt es sich bei den Fähranlegern auf beiden Seiten um stark kontrollierte Sicherheitsbereiche mit entsprechend umfangreichen Paßkontrollen.

 

 

 

Einblicke von den Innenbereichen, oben das Unterdeck, darunter der obere Salon.

 

 

 

 

 Oben ist auf dem Rettungsring der Heimathafen "Malakal Harbor" zu erkennen. Dieser Ort wurde ja auch schon zur "Heimat" der "Pidder Lyng", nachdem diese im Zuge ihrer Veräußerung in "The Majestic" umbenannt und nach Palau ausgeflaggt wurde. Eine Besonderheit der ehemaligen "Vargøy" ist die Asymmetrie des unteren Achterdecks, das für die Verladung und Lagerung von Fracht konzipiert ist. Ein ursprünglich an Steuerbord vorhandener zusammenklappbarer Kran auf dem Oberdeck ist mittlerweile entfernt worden. Dafür wurde nachträglich eine Treppe zwischen den beiden Achterdecks eingebaut, die im Helgoland-Verkehr noch nicht vorhanden war (unten). 

 

 

 

 

"Sea Star Samos" während der Liegezeit in Bodrum.

 

 

 

 

Blick von der Festung auf den Hafen von Bodrum, in dem neben einigen Ausflugsschiffen rechts in der Mitte auch die ehemalige "Vargøy" auszumachen ist.

 

 

 

Nach Ende der Einsatzzeit im Helgoland-Verkehr ging das Schiff an eine südkoreanische Reederei, die das Schiff in "Seaplane" umbenannte. Aber schon im Jahr 2009 kam der Katamaran unter dem Namen "Conkbayiri" für die türkische Reederei Gestaş in den Dardanellen zum Einsatz. Aus dieser Zeit stammen die folgenden Bilder:

 

 

Hauptsächlich war die ehemalige "Vargøy" zwischen Çanakkale (oben) und den Inseln Gökçeada und Bozcaada (unten) im Einsatz. Das Schiff fuhr zu dieser Zeit unter türkischer Flagge und war in Istanbul beheimatet. Das Rettungsboot auf dem Achterdeck war damals erkennbar noch vorhanden.

 

 

 

 

Archiv: News aus dem 1. Halbjahr 2024

 


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    Letzte Aktualisierung: 06.12.2024